SCIMUS
„SCIMUS“ ist lateinisch und heißt auf Deutsch: „Wir wissen“. SCIMUS ist ein Leitfaden für Personen und Organisationen mit einer vernunft- und faktengesteuerten Denkweise, die mit eigenen Erkenntnissen Problemlösungen für das friedliche Zusammenleben auf unserem Planeten suchen.
Für eine Vernunft gesteuerte Entscheidung ist es wichtig, die Fakten vor Ort zunächst auch zu erleben, um im ursprünglichen Sinn des Wortes die Situation zu begreifen.
Im Gastland einer Entwicklungspartnerschaft erlebt man oft den guten Willen der Bevölkerung, aber man erkennt bald eine gewisse Ohnmacht der Gutwilligen. Ein wichtiges Ziel muss es deshalb sein, gemeinsam einen Weg zu finden, der diesen Menschen die Verwirklichung ihrer Ziele ermöglicht.
SCIMUS-Vision
„Ausbalancierte Länder in einer ausbalancierten Ländergemeinschaft“
Ein ausbalanciertes Land bedeutet, dass alle Menschen dieses Lande denselben Anspruch auf Selbstbestimmung, Unabhängigkeit und Freiheit haben. Für den finanziell Mächtigen wie für den finanziell Ohnmächtigen gelten dieselben Rechte und Pflichten.
In einem ausbalancierten Land:
- braucht kein Mensch mehr zu hungern,
- hat jeder Mensch einen Zugang zu einer basismedizinischen Versorgung,
- hat jeder Mensch Zugang zu Bildung
- hat jeder Mensch das unveräußerliche Recht auf Menschenwürde
- findet der Schutz der Umwelt eine besondere Beachtung
Das Entstehen von ausbalancierten Ländern wird die heutige Welt verbessern. Die vielen kleinen Initiativen können dazu einen wichtigen Beitrag leisten.
Eine ausbalancierte Ländergemeinschaft bedeutet für SCIMUS, dass die Staaten ihre Zusammenarbeit verstärken, Differenzen in einem friedlichen Dialog abbauen und gemeinsam versuchen, soziale Spannungen abzubauen.
Wissen – Verstehen – Handeln – partnerschaftlich Entwickeln
Ein solches Ausbalancieren zwischen den Ländern kann die heute bestehende Situation verbessern, denn
wir wissen
- dass die Hälfte der Weltbevölkerung weniger als 2 US$ pro Tag zum Leben hat,
- dass nach Angaben der Weltbank 1,3 Mrd. Menschen unterhalb der Armutsgrenze von US$ 1,25 pro Tag leben,
- dass 1.8 Mrd. Menschen unterernährt sind, 825 Mio. Menschen an Hunger leiden, alle 15 Sekunden ein Kind an Hunger stirbt,
- dass z.B. die durchschnittliche Lebenserwartung in Sambia unter 40 Jahren und die in Namibia unter 50 Jahren liegt,
- dass jedes fünfte Kind in Sambia stirbt, bevor es das fünfte Lebensjahr erreicht hat.
wir verstehen,
- dass die CO2- Emissionen der mächtigen Industrienationen der nördlichen Hemisphäre die Ozonschicht über der Südhalbkugel zerstören.
- dass die in Europa inzwischen zu einer chronischen Erkrankung herabgestufte AIDS-Seuche in benachteiligten Ländern ein zentrales Problem darstellt. AIDS ist unter einem erheblichen finanziellen Aufwand medikamentös kontrollierbar. In diesen Ländern muss die Krankheit nach wie vor tödlich verlaufen, da die finanziellen Mittel fehlen.
- dass der gewaltige medizinische Fortschritt, von dem wir in Europa profitieren, in weiten Teilen unseres Planeten nicht ankommt,
- dass nach unseren Maßstäben banale Infektionen, etwa ein entzündeter Blinddarm, anderswo oft tödlich verlaufen.
wir handeln aktiv, indem
- wir mit all unserer Energie den bedürftigen Menschen vor Ort Hilfe bringen,
- wir uns für die Beseitigung von Unausgewogenheiten selbst angesprochen fühlen,
- wir immer neue Verbündete suchen,
- wir die Menschen durch partnerschaftliche Unterstützung nachhaltig befähigen, ihre Probleme selbst zu lösen.
Wir halten uns an diese Maximen
- Wir sind, was Politik und Religion betrifft, absolut neutral.
- Wir fühlen uns weder der Politik eines Landes noch einem Sponsor verpflichtet und sind nicht der verlängerte Arm der Diplomatie oder einer Religion. Wir sind nur unseren Zielgruppen verpflichtet.
- Wir missionieren nicht.
- Die Zusammenarbeit erfolgt auf Augenhöhe.
- Partnerschaftlich bedeutet für uns: Wir arbeiten in Arbeitsteams, die aus erfahrenen Spezialisten der Unterstützungsländer wie der Gastländer bestehen.
Die Harmonie in den Arbeitsteams ist von größter Bedeutung. Überheblichkeit oder sogar Arroganz von Mitarbeitern der Unterstützungsländer gegenüber den Mitarbeitern der Gastländer ist kontraproduktiv, verletzend und kann nicht geduldet werden.
- In keinem Fall ist ein Arbeiten ohne Arbeitserlaubnis und ein Ausprobieren von nicht ausreichend erprobten Verfahren zulässig. Auch ist der Einsatz von nicht genügend qualifizierten Mitarbeitern abzulehnen.
- Die privaten Initiatoren haben sich stets mit den Regierungen und Behörden, als auch mit den Universitäten der Gastländer abzustimmen. Auf diese Weise können die Privatinitiativen in dem Gesamtkonzept der Gastländern sinnvoll tätig werden und gemeinsam eine Nische finden, in der die Unterstützer sich effizient einbringen können.
- Wenn eine Regierung feststellt, sie braucht die angebotene Unterstützung nicht mehr, hat die Privatinitiative ihr Ziel erreicht und wird das Land in Freundschaft verlassen.
Mit Toleranz, Mitgefühl, Verständnis und der Möglichkeit des Verzeihens der Fehler anderer suchen wir überall auf unserer Welt Gleichgesinnte und werden zusammen mit diesen unsere Ideen weitertragen.
Wir sind überzeugt, dass das Miteinander und nicht das Gegeneinander die Gedankenrichtung der Zukunft sein muss. Der frühere israelische Ministerpräsident, Staatspräsident und Friedensnobelpreisträger Schimon Peres sagte einmal über den israelisch-palästinensischen Friedensaktivisten Abie Nathan diese weisen Worte:
„Eine Regierung will doch immer nur ihre Ruhe, so ist das nun mal. Abie allerdings zeigte: Frieden muss durch Menschen und nicht durch Regierungen erreicht werden. Durch Individuen und nicht durch Mehrheiten.“
Dazu wollen auch wir als Individuen beitragen.
Nürnberg, 10. Oktober 2014
Dr. Stefan Rohr, München,
Sebastian Feldmann,
Dr. Claus Macher (alle Nürnberg)